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Glossar

Umlaufvermögen – Definition

Umlaufvermögen – Definition

Das Umlaufvermögen ist Vermögen mit kurzer Verweildauer im Unternehmen. Es beinhaltet Forderungen, Vorräte, Schecks, Kassenbestände Guthaben bei Kreditinstituten, Wertpapiere wie Aktien oder auch Bundesbankguthaben. Umlaufvermögen und

Anlagevermögen

machen gemeinsam das Gesamtvermögen eines Unternehmens aus. Das Umlaufvermögen ist stärkeren Veränderungen unterworfen als das Anlagevermögen.

Umlaufvermögen in der Buchhaltung

Sowohl das Anlagevermögen als auch das Umlaufvermögen werden auf der Seite der Aktiva bilanziert. Dementsprechend gehört beides zu den erwirtschafteten Werten. Das Umlaufvermögen wird laut § 266

HGB

unter dem Anlagevermögen unter Punkt B in die Bilanz eingetragen. Diese Punkte gehören dazu:

  • Vorräte: Zu den Vorräten zählen Rohstoffe und Werkstoffe, die für den Betrieb benötigt werden. Auch fertige und unfertige Erzeugnisse werden hier dazugezählt. Wurden bereits Anzahlungen geleistet, dann gehören diese auch zu den Vorräten.

  • Forderungen und Vermögensgegenstände: Hier kommen

    Forderungen

    aus Lieferungen und Leistungen als typischer Posten zum Einsatz. Ist ein Unternehmen mit anderen Unternehmen verbunden und kann gegenüber anderen Firmen Forderungen stellen, werden diese hier genauso aufgeführt wie Forderungen gegenüber Unternehmen, an denen du beteiligt bist.

  • Wertpapiere: Auch Wertpapiere können dazugehören, allerdings nur dann, wenn sie weiterveräußert werden sollen oder nur eine kurzfristige Reserve sind. Ist das nicht der Fall und die Papiere werden langfristig im Unternehmen verwahrt, müssen sie zum Anlagevermögen gezählt werden. Wertpapiere des Umlaufvermögens sind unter anderem Anteile an Unternehmen, eigene Anteile und sonstige Wertpapiere. Mit Wertpapieren, wie zum Beispiel Aktien, müssen Unternehmen nicht auf dem Aktienmarkt oder an der Börse handeln. Sie können sich auch nur einige wenige Aktionär:innen suchen, welche die Anteile über einen längeren Zeitraum halten.

  • Liquide Mittel: Egal ob sie in einer Barkasse, auf einem

    Girokonto

    bei der Bank oder als Schecks vorliegen – alle liquiden Mittel zählen ebenfalls dazu.

Wertverlust

Im Gegensatz zum Anlagevermögen ist die planmäßige

Abschreibung

beim Umlaufvermögen nicht vorgesehen. Trotzdem können Wertverluste der Gegenstände abgeschrieben werden. Hierbei wird die Bewertung des Gegenstandes allerdings anhand des Börsen- oder Marktpreises zum Stichtag vorgenommen. Abgeschrieben werden darf natürlich nur, wenn der Wert gesunken ist.

Anlage- und Umlaufvermögen

Das Umlaufvermögen bleibt nicht dauerhaft Vermögen mit kurzer Verweildauer. Wird am Ende des Jahres ein

Gewinn

erzielt, kann dieser zum Beispiel in einen neuen Fuhrpark oder Maschinen für das

Unternehmen

investiert werden. Somit wird aus dem Umlaufvermögen Anlagevermögen.

Umlaufvermögensintensität oder Umlaufintensität

Für dein Unternehmen ist in der Analyse wichtig, herauszufinden, wie hoch der Anteil des Umlaufvermögens am Gesamtvermögen ist. Das errechnest du über die Umlaufvermögensintensität, die häufig auch nur Umlaufintensität genannt wird. Je höher der Wert, desto mehr Vermögen ist kurzfristig verfügbar.

Das kann zum Beispiel nötig werden, wenn das Unternehmen größere Investitionen plant. Die Formel für die Berechnung lautet: Umlaufvermögensintensität = Umlaufvermögen / Gesamtvermögen × 100

Das Working Capital

Eine wichtige Größe, um in der Buchhaltung und im Rechnungswesen die Sicherheit der Finanzen eines Unternehmens zu berechnen, ist das Working Capital. Es ergibt sich aus der Differenz von Umlaufvermögen und kurzfristigen

Verbindlichkeiten

.

Der Wert gibt an, inwiefern die kurzfristigen Verbindlichkeiten mit dem erwirtschafteten Umlaufvermögen gedeckt werden können. Aus diesem Grund sollte der errechnete Wert größer als 0 sein. Wird ein negativer Wert erreicht, bedeutet das, dass das Umlaufvermögen nicht ausreicht, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken.

Working Capital = Umlaufvermögen – kurzfristige Verbindlichkeiten

Vermögensintensität

Bei der Vermögensintensität wird ermittelt, wie hoch das Verhältnis zwischen Anlagevermögen und Umlaufvermögen ist. Je höher der Wert, desto weniger Mittel sind schnell verfügbar, was bei einem Unternehmen bei extrem hohen Werten zu einer Handlungsunfähigkeit führen kann. Berechnet wird diese Kennzahl mit der Formel: Vermögensintensität = Anlagevermögen / Umlaufvermögen

Genauso wie die Umlaufvermögensintensität und das Working Capital dient auch diese Kennzahl der Bewertung des Unternehmens.

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