EBITDA – Was ist das?

Der EBITDA ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die zur Angabe des Gewinns genutzt wird. EBITDA ist ein englisches Akronym und bedeutet vollständig ausgeschrieben earnings before interest, taxes, depreciation and amortization, zu Deutsch Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände.

Der EBITDA wird auch für die Beschreibung des operativen Leistungsaufwands genutzt und deshalb auch als operativer Gewinn bezeichnet. Die berechneten Werte sind allerdings nur beschränkt aussagekräftig, da zahlreiche GuV-Positionen herausgerechnet werden. Allerdings ist der Wert gut zum Vergleich internationaler Unternehmen geeignet, da Steuern und unterschiedliche Abschreibungsregelungen herausgerechnet werden.

Die Kennzahl findet sich nicht im Handelsgesetzbuch, sondern lediglich seit 2008 im Steuerrecht in der Unternehmenssteuerreform.

Dafür wird der EBITDA benutzt

Um die langfristige Leistungsfähigkeit eines Unternehmens festzustellen eignet sich der EBITDA nicht. Stattdessen wird die Kennzahl häufig für die Berechnung gewinnabhängiger Gehälter, zur Bewertung von Unternehmen und der Kreditwürdigkeit im Controlling und in der Finanzkommunikation genutzt. In vielen Fällen ziehen Expert:innen allerdings auch andere Kennzahlen eines Unternehmens ergänzend zu Rate.

Eine weitere Form ist der bereinigte oder adjusted EBITDA, der noch einmal weitere Posten herausrechnet und so den Fokus auf das rein operative Geschäft legt. Um ihn zu erhalten werden auch Sonderposten wie Rechtsstreitigkeiten, Marketing-Aktionen, Abfindungen und Restrukturierungen herausgerechnet. Das Ergebnis eignet sich noch besser um die reinen operativen Geschäftsergebnisse verschiedener Unternehmen oder verschiedener Jahre zu betrachten und bewerten. Auch Analysten an der Börse ziehen diese Kennzahl gerne zur Beurteilung heran.

EBITDA Berechnung: So wird’s gemacht

Drei Schritte sind nötig, um den EBITDA zu erhalten – ein weiterer für den bereinigten EBITDA.

  1. Zuerst wird der EBT – das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ausgerechnet.

    EBT Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit = Jahresüberschuss + Steueraufwand – Steuererträge

  2. Diesen nimmst du als Grundlage für den nächsten Schritt, in dem der EBIT errechnet wird.

    EBIT = EBT + Zinsaufwand und sonstiger Finanzaufwand – Zinsertrag und sonstiger Finanzertrag

  3. Um nun den EBITDA zu erhalten, rechnest du Abschreibungen und Zuschreibungen aus dem Anlagevermögen hinzu.

    EBITDA = EBIT + Abschreibungen auf das Anlagevermögen – Zuschreibungen zum Anlagevermögen

  4. Willst du dieses Ergebnis bereinigen, so addiere die außergewöhnlichen

    Aufwendungen und ziehe die außergewöhnlichen Erträge ab.

    Bereinigtes EBITDA = EBITDA + außergewöhnliche Aufwendungen – außergewöhnliche Erträge

Schwächen des EBITDA

Das Ergebnis kann durch gezielte Aktionen von Unternehmen verändert werden. So ist es etwa möglich, Eigenleistungen zu aktivieren und den Wert damit künstlich in die Höhe zu treiben. Da es außerdem zulässig ist, Umsätze zu buchen, bevor Waren ausgeliefert, Dienstleistungen erbracht oder Rechnungen ausgestellt wurden, können diese vor der Buchung auch zur Erhöhung des Wertes beitragen.

Der berechnete Werte stimmt dann nicht mit den tatsächlich verfügbaren Mitteln überein. So ist es möglich, dass Unternehmen einen positiven EBITDA erzielen, auch wenn sie zu wenige oder im Extremfall gar keine Einkünfte erwirtschaftet haben.

Unterschied EBIT und EBITDA

Der EBIT bedeutet Ergebnis vor Steuern und Zinsen und ist ein Indikator für das Unternehmensergebnis, bei dem die Aufwendungen für Zinsen und Steuern nicht berücksichtigt werden. Es spiegelt also die Ertragskraft des Unternehmens aus dem regulären Betrieb wider. Im Gegensatz zum EBITDA, welches das Ergebnis auf der Cash-Basis anzeigt, stellt das EBIT die Ergebnisse der Periodenabgrenzung dar.