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Glossar

Unternehmen – Definition und Arten

Was ist ein Unternehmen? Definition eines Unternehmens nach Gutenberg

Der Wirtschaftswissenschaftler Erich Gutenberg, der von 1897 bis 1984 in Deutschland lebte und lehrte, zählt bis heute zu den wichtigsten Vertretern der deutschen Betriebswirtschaftslehre; in seiner dreibändigen Abhandlung „Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre“ definierte er ein neuartiges betriebswirtschaftliches System.

Gutenberg schrieb einem Unternehmen folgende Prinzipien zu:

  • erwerbswirtschaftliches Prinzip, d. h. das Streben nach Gewinn

  • Autonomieprinzip, d. h. es besteht ein selbstbestimmter Wirtschaftsplan

  • Prinzip des Privateigentums

Formales Merkmal ist die Rechtsträgerschaft, beispielsweise die Eintragung als GmbH oder KG, welche die Eigentumsverhältnisse regelt. Träger des Unternehmens sind ein oder mehrere Unternehmer:innen. Zur kurzfristigen Bewertung eines Unternehmens wird häufig der EBITDA herangezogen. Unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit müssen Unternehmen Körperschaftssteuer entrichten.

Unternehmensarten

Je nach verschiedenen Kriterien können Unternehmen in verschiedene Arten unterteilt werden:

  1. Nach Größe:

    z.B. Kleinunternehmen, Mittelständische Unternehmen, Großunternehmen.

  2. Nach Rechtsform:

    z.B. Einzelunternehmen, GmbH, AG, Genossenschaft.

  3. Nach Tätigkeitsbereich:

    z.B. Produktionsunternehmen, Handelsunternehmen, Dienstleistungsunternehmen.

Unternehmenstypen:

  • Einzelunternehmen, auch: Einzelkaufmann/ Einzelkauffrau

  • Genossenschaften

  • Kapitalgesellschaften (KG): Aktiengesellschaften (AG) und Kommanditgesellschaften auf Aktien

  • Personengesellschaften: Offene Handelsgesellschaft (OHG), Kommanditgesellschaft (KG), Partnerschaftsgesellschaften (PartG) und Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigungen (EWIV)

  • Vereine

  • Stiftungen

  • Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit

  • Mischformen aus Unternehmensformen

Im Wirtschaftsrecht wird neben der Rechtsform auch nach privaten und öffentlichen Unternehmungen unterschieden, wobei eine sogenannte „Unternehmung“ in der Unternehmenstheorie als Gattung beziehungsweise modell-theoretischer Oberbegriff für spezifische Organisationstypen gebraucht wird.

In der Makro- und Mikroökonomie wird „Unternehmen“ und „Unternehmung“ meistens synonym verwendet. In der Betriebswirtschaftslehre wird der Betrieb in der Regel als Unterbegriff eines Unternehmens verstanden.

Unternehmensziele

Ein Unternehmen kann verschiedene Ziele verfolgen, die über den Gewinn hinausgehen:

  1. Wirtschaftliche Ziele:

    Gewinnmaximierung, Umsatzsteigerung, Marktanteilserhöhung.

  2. Soziale Ziele:

    Mitarbeiterzufriedenheit, gesellschaftliche Verantwortung, Umweltschutz.

  3. Innovative Ziele:

    Produktentwicklung, Technologieeinsatz, Marktneuheiten.

Unterschied zwischen Unternehmen und Betrieb

Für ein Unternehmen wird oftmals synonym der Begriff „Betrieb“ verwendet – wobei es zwischen Betrieb und Unternehmen wesentliche Unterschiede gibt.

Ein Betrieb wird als Produktionsstätte angesehen und ist einem Rechtsträger zugehörig; hierbei kann es sich um ein oder mehrere Unternehmen handeln. Ein Unternehmen wiederum kann ein oder mehrere Betriebe in sich vereinen und wird durch den im Handelsregister eingetragenen Namen sowie die Rechtsform charakterisiert.

Ein Unternehmen ist nicht an einen spezifischen Ort gebunden; ein Betrieb hingegen ist stets örtlich gebunden und wird als räumlich-technisch-soziale Einheit angesehen, die zur Leistungserstellung dient jedoch nicht wirtschaftlich unabhängig agiert.

Unternehmenskultur

Die Unternehmenskultur beschreibt die Werte, Normen und Überzeugungen, die das Verhalten der Mitarbeiter und die Entscheidungsfindung in einem Unternehmen prägen. Sie beeinflusst, wie Mitarbeiter miteinander und mit Kunden interagieren und wie Entscheidungen getroffen werden.

Bedeutung

Unternehmen spielen eine zentrale Rolle in der Wirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze, produzieren Güter und Dienstleistungen, die den Lebensstandard verbessern, und tragen erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Zudem sind sie oft Motoren von Innovationen und treiben den technologischen Fortschritt voran.

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